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In Rheinfelden wird mit verschiedenen Wärmeverbünden Wärme erzeugt

Dank der drei grossen Wärmeverbünde werden in Rheinfelden für die Wärmeerzeugung in Wohnungen und Geschäftsgebäuden jedes Jahr drei Millionen Liter weniger Heizöl verbrannt. Die Verbünde nutzen Abwärme aus der lokalen Industrie oder produzieren Wärme aus Holz. Wärmeverbünde haben in Rheinfelden eine lange Tradition.

Der Wärmebedarf einer Gemeinde umfasst Raumheizung, Warmwasser und Prozessenergie von Industrie und Gewerbe. 2019 hatte Rheinfelden einen Wärmebedarf von etwas mehr als 142 GWh, wovon fast die Hälfte mit Gas gedeckt wurde. Insgesamt stammten gut 40 % aus erneuerbaren Quellen wie Holz oder Abwärme – damit erreichte die Gemeinde ihr Ziel, bis 2020 40% der Wärme aus nicht-fossilen Quellen zu decken, bereits ein Jahr früher. Einen grossen Anteil an diesem Erfolg haben die Wärmeverbünde.

Wärmeverbünde

Bau Leitungen für Wärmeverbund

Wärme aus Abwärme und Holz
Drei grosse Wärmeverbünde in Rheinfelden nutzen die Abwärme der Rheinsaline, der Brauerei Feldschlösschen und der Abwasserreinigungsanlage ARA sowie Biomasse in Form von Holz. Der älteste grosse Wärmeverbund stand im Engerfeld – er wurde 2004 in Betrieb genommen. Eine Holzschnitzelfeuerung im Schulhaus Engerfeld versorgte das Schulgebäude und zahlreiche Wohnbauten im Gebiet Engerfeld und Dianapark/Kohlplatz mit Wärme. Der Wärmeverbund Saline liefert unter anderem der Reha-Klinik, dem Parkresort und dem Regionalspital Abwärme aus der Salzgewinnung.  Seit Ende 2020 ist neben dem Feuerwehrmagazin eine neue Holzschnitzelheizzentrale in Betrieb und löste die Anlage im Schulhaus Engerfeld ab. In der Folge wurde Anfang 2021 der Wärmeverbund Engerfeld mit dem Wärmeverbund Ost zusammengeschlossen - es entstand der neue, grosse Wärmeverbund Rüchi.

Der ganze Augarten und die Überbauungen im Weiherfeld nutzen Abwärme der ARA. Der dritte Wärmeverbund ist der Wärmeverbund Mitte, der die Abwärme der Brauerei Feldschlösschen verwertet.

Weiterentwicklung geplant
Einen Teil der Wärmeverbünde hat die Stadt initiiert, einige die AEW Energie AG. So hat sich eine intensive Zusammenarbeit entwickelt - gemeinsam wollen Stadt und AEW die Wärmeverbünde auch künftig weiterentwickeln. Unter anderem prüfen sie, ob sich die Thermalquelle auf dem Schiffacker zur Wärmeproduktion eignet. Zudem können die bestehenden Versorgungsgebiete verdichtet und einige weitere Gebäude mit günstiger, umweltfreundlicher Wärme versorgt werden.

Facts & Figures: Die drei Wärmeverbünde in Rheinfelden tragen wesentlich dazu bei, dass heute rund ein Drittel des Wärmebedarfs der Stadt Rheinfelden mit erneuerbaren Energien oder Abwärme gedeckt wird. Dies entspricht etwa drei Millionen Litern Heizöl oder rund 34 grosse Bahn-Kesselwagen pro Jahr, die nicht verbrannt werden müssen.

Wärmeverbund Rüchi
Im August 2019 feierten die AEW Energie AG und die Stadt Rheinfelden den Spatenstich für den Bau der neuen Wärmezentrale „Rüchi“. Anfang 2021 nahm die Zentrale schliesslich ihren Betrieb auf. Damit wurden die beiden Wärmeverbunde Rheinfelden Ost und Engerfeld zusammengeschlossen und die Kapazität des Verbundes wurde erweitert. Die Wärmezentrale im Schulhaus Engerfeld wird zurück gebaut.

Der Bau der Zentrale entstand aus einer Kooperation von Stadt und Energiedienstleister: Die Holzschnitzel werden nun in zwei Holzfeuerungen verbrannt, die auf einer stadteigenen Parzelle stehen. Den Brennstoff bezieht die AEW aus regionalen Wäldern unter anderem von der Ortsbürgergemeinde Rheinfelden. Damit setzt man auf lokale Ressourcen und kann den Anteil nachhaltig und CO2-neutral produzierter Wärme im Verbund auf ca. 80% steigern. Gleichzeitig beziehen die Liegenschaften der Einwohner- und der Ortsbürgergemeinde Rheinfelden viel Wärme aus der neuen Zentrale.

Die AEW Energie AG hat für das Projekt Wärmeverbund Rheinfelden Rüchi einen Bruttokredit von rund CHF 25 Millionen genehmigt. Im Endausbau werden über 3'000 Haushalte mit Wärme aus erneuerbarer Energie versorgt und jährlich rund 2.8 Millionen Liter Heizöl oder 7'000 Tonnen CO2 substituiert.

Wärmeverbund ARA Augarten
Seit ihrem Bau in den 1970er Jahren werden die über tausend Wohneinheiten der Siedlung Augarten über einen Nahwärmeverbund mit Wärme versorgt. Zu Beginn standen für die Beheizung und das Brauchwarmwasser drei Erdgas-Heizkessel mit einer Leistung von je 3 MW, die sich im Untergeschoss eines der Hochhäuser befinden.

In den 1990er Jahren prüfte der Gemeinderat die Machbarkeit eines grösseren Wärmeverbundes, der die Abwasserreinigungsanlage ARA als Wärmequelle nutzt. Die ARA liegt nah der dicht bebauten Wohnsiedlung, die Wärmequelle ist langfristig sicher. Auch der Anschluss an das bestehende Nahwärmenetz war ideal. Der Grundstein für die Realisierung des Wärmeverbundes wurde im Rahmen des Bauvorhabens zur ersten Etappe der Wohnüberbauung Weiherfeld gelegt – der Wärmeverbund wurde 2008 in Betrieb genommen. Mit zwei Wärmepumpen am Rand des Nachklärbeckens nutzt er die Wärme des gereinigten Abwassers. Gemeinsam verfügen sie über eine Leistung von 2,5 MW. Ein 50m3 Warmwasserspeicher macht hohe Betriebszeiten möglich und deckt die morgendlichen Wärmebedarfsspitzen. Die Erdgas-Heizkessel im Augarten decken Spitzenlasten ab und dienen als Redundante Wärmequelle des Verbundes. Zwischen der ARA und der bestehenden Energiezentrale im Augarten wurde eine rund 500m lange Fernwärmeleitung verlegt, weitere 1500m Leitungen bringen die Wärme auch ins Weiherfeld. Der Wärmeverbund Augarten versorgt nun neben dem Gewerbegebiet fast 1600 Wohnungen oder rund einen Drittel der Rheinfelder Bevölkerung.

Wärmeverbund Rheinfelden Mitte
Am 7. November 2011 entschied der Gemeinderat, zusammen mit der AEW Energie AG den Wärmeverbund Rheinfelden Mitte zu realisieren. Dafür gründeten die beiden Beteiligten Ende 2012 eine in Rheinfelden ansässige Trägergesellschaft, die „Wärmeverbund Rheinfelden AG“. Aktionäre sind zu je 50% die Stadt Rheinfelden und die AEW Energie AG. Die Gesellschaft erstellt und betreibt Wärmeverbundanlagen.

Als erstes Projekt realisiert die neu gegründete Aktiengesellschaft den Wärmeverbund Rheinfelden Mitte, der die Abwärme aus der Bierproduktion der Feldschlösschen Getränke AG nutzt. Die Einwohnergemeinde-Versammlung hatte bereits Mitte 2012 eine Kapitalbeteiligung über 2.5 Millionen Franken bewilligt, die für die Realisierung des Wärmeverbundes nötig war. Zusätzlich gewährte Sie der Gesellschaft ein Aktionärsdarlehen über 5 Millionen Franken.

Wärmeverbund Augarten/Weiherfeld
Am 20. Juni 2022 erfolgte der Spatenstich zum Bau der Heizzentrale Chloosfeld. Die neue Wärmezentrale entsteht auf dem Grundstück der Abima Management AG am Weidenweg. Die neue Anlage wird unter anderem den Wärmeverbund Augarten/Weiherfeld mit Wärme versorgen. Auch an den Wärmeverbund Rheinfelden Mitte wird mittels einer geplanten Verbindungsleitung umweltfreundliche Wärmeenergie geliefert werden können. Für die Realisierung der Wärmezentrale Chloosfeld investiert die AEW Energie AG rund CHF 10 Mio..

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der AEW Energie AG.

 

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