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Neues Alterskonzept

2. September 2020
Die Stadt Rheinfelden hat seine Alterspolitik überprüft und neu formuliert. Als generationenfreundliche Stadt soll ein alters- und familienfreundliches Umfeld weiterhin eine grosse Selbständigkeit von Seniorinnen und Senioren und aktive Teilnahme am sozialen Leben bis ins hohe Alter erlauben.

Rheinfelden ist bei Seniorinnen und Senioren sehr beliebt, wie die periodischen repräsentativen Bevölkerungsbefragungen der Stadt zeigen. Bei der letzten Erhebung im Jahre 2018 haben 99% der über 66jährigen angegeben sehr gerne oder eher gerne im Zähringerstädtli zu leben. Bei den Wohnortseigenschaften sind den Seniorinnen und Senioren die medizinische Versorgung vor Ort, die Spitex-Versorgung und das Angebot in der Altersbetreuung sowie die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr und die öffentliche Sicherheit am wichtigsten. Gleichzeitig erreichten diese Wohnortseigenschaften höchste Zufriedenheitswerte.

Umfassendes Angebot vorhanden

Im Rahmen des neuen Alterskonzeptes wurden die Angebote und Dienstleistungen systematisch analysiert. Eine in 15 Themenbereichen erstellte Analyse der Angebote zeigt, dass in Rheinfelden ein umfassendes Angebot in der medizinischen Versorgung und bei den ambulanten Dienstleistungen und im Beratungsangebot besteht. Sehr gut beurteilt werden auch die Infrastrukturen für Einkauf und Dienstleistungen aller Art sowie das Angebot für Verkehr und Mobilität. Potential wird im Bereich der Koordination der Angebote und im Einbezug und der Information der älteren Bevölkerung ausgemacht. Handlungsbedarf besteht in der Förderung des spezifischen Wohnangebotes, etwa im betreuten Wohnen.

Erhöhung des Angebotes an altersgerechtem Wohnraum

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der relativ guten Gesundheit der älteren Bevölkerung werden sich die Bedürfnisse ans Wohnen im Alter verändern. Im Vordergrund steht der vielgeäusserte Wunsch der älteren Bevölkerung, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Dies bedingt eine Anpassung der Wohnumgebung, der Wohnform und der Dienstleistungspalette sowie die Bereit­schaft, rechtzeitig in eine für die bevorstehende Zeit adäquate Wohnform zu wechseln. Hier sieht der Gemeinderat einen Handlungsschwerpunkt. Konkret will er deshalb im Rahmen der bevorstehenden Revision der Bau- und Nutzungsordnung die spezifischen Anliegen von Seniorinnen und Senioren einfliessen und prüfen lassen.

Konkreter sind die Überlegungen des Gemeinderates zur Erweiterung des Angebotes für betreutes Wohnen. Der Gemeinderat prüft auf dem Areal der Liegenschaft Kaiserstrasse 34 zusätzliche Alterswohnungen mit Dienstleistungen aus dem angrenzenden Wohn- und Pflegezentrum Salmenpark zu entwickeln. Die zum Eigentum der Stadt gehörende Liegenschaft befindet sich an zentraler und prominenter Lage in Altstadtnähe. Auf dem Grundstück steht heute ein dreiteiliger Gebäudekomplex, welcher zuletzt als „Altersheim Kloos“ genutzt wurde. Für die Klärung der zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten liess die Stadt bereits eine bauarchäologische Untersuchung und eine Potentialanalyse durchführen.

Information und Vernetzung

Information im Bereich Alter ist ein wesentlicher Faktor um die Selbständigkeit der Seniorinnen und Senioren zu fördern. Hier sieht der Gemeinderat Verbesserungspotential und beabsichtigt verschiedene Massnahmen, darunter eine Neuauflage der Informationsbroschüre für die ältere Bevölkerung, welche bis Ende Jahr erscheinen soll.

Gefördert werden sollen auch Massnahmen, die Kontakte zwischen den Generationen und zwischen SeniorInnen und SeniorInnen ermöglichen. Zusammen mit dem Verein SeniorInnen für SeniorInnen soll ein „Senioren-Café initiiert werden. Eine weitere konkrete Massnahme ist bereits in der Altersarbeit für Migrantinnen und Migranten geplant. Im Budget 2021 sind Mittel vorgesehen, mit denen das HEKS-Projekt „Alter und Migration Rheinfelden“ unterstützt werden soll. Dieses verfolgt das Anliegen ältere Migrantinnen und Migranten in der sozialen Integration und Gesundheitsförderung zu unterstützen und über Dienstleistungen im Alter zu informieren und sie zu motivieren, diese zu nutzen. Mittelfristig will der Gemeinderat auch die Schaffung einer Fachstelle für Gesellschaftsfragen innerhalb der Verwaltung prüfen, mit derer unter anderem die Koordination der umfassenden Angebote und die Abstimmung der Informationen vertieft werden kann.

Der Gemeinderat hatte das Alterskonzept bereits Ende des vergangenen Jahres verabschiedet. Dieses hätte im Frühjahr 2020 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt werden sollen. Aufgrund der Coronavirus-Pandmie war dies jedoch bis heute nicht möglich. Nachdem aufgrund der jüngeren Entwicklung auch in nächster Zeit nicht an eine Veranstaltung dieser Art zu denken ist, hat der Gemeinderat das Konzept auf der Homepage online gestellt. Interessierte können dieses auch in Papierform bei der Stadtkanzlei beziehen.

Der Gemeinderat dankt allen, die sich für die Erarbeitung des Alterskonzeptes engagiert haben.

Zugehörige Objekte

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Alterskonzept_Rheinfelden.pdf Download 0 Alterskonzept_Rheinfelden.pdf